19.11.2021
Herbst- und Winterzeit ist Kerzenzeit. Wir erfreuen uns an der gemütlichen Atmosphäre und genießen gerade in der Weihnachtszeit den Kerzenschein in vielen unterschiedlichen Farben und Formen.
Doch welche Kerze ist in der Produktion nachhaltig und unbedenklich?
Gar nicht so einfach bei der Vielzahl an unterschiedlichen Rohstoffen.
Hier ein Überblick für dich:
Paraffin
Die meisten Kerzen, die in Deutschland verkauft werden, sind aus Paraffin. Der Grundstoff für Paraffin ist Mineralöl; es entsteht bei der Verarbeitung von Rohöl. Weil es sich um ein Erdölprodukt handelt, gilt die Klimabilanz von Paraffinkerzen als schlecht.
Stearin
Einige Kerzen bestehen aus Stearin, was aus pflanzlichen und/oder tierischen Fetten hergestellt wird. Bei den pflanzlichen Fetten handelt es sich oft um Palmöl, teilweise auch um Kokosfett. Stearinkerzen gelten gegenüber den Paraffinkerzen als qualitativ hochwertiger, enthalten in Deutschland aber meist das umstrittene Palmöl. Palmöl ist zwar ein hochwertiges Pflanzenfett und als Produkt der Ölpalme auch sehr ertragreich. Für den Anbau der Ölpalmen werden aber vor allem in Asien große Flächen Regenwald gerodet und trockengelegt.
Bienenwachs
Ein sehr geringer Anteil der Kerzen auf dem deutschen Markt besteht aus Bienenwachs. Dies ist ein natürlicher, aber teurer Rohstoff, weil Bienenwachs ein knappes Gut ist. Bienenwachskerzen gelten als die umweltfreundlichste Variante. Wenn die Nachfrage steigt, muss Wachs importiert werden, weil hierzulande nicht ausreichend produziert wird – das wirkt sich dann wegen des energieaufwendigen Transports nachteilig auf die Ökobilanz aus. Was wir als Bienenwachs kennen, schwitzen die Tiere in Form kleiner Plättchen aus. 1,2 Millionen solcher Plättchen ergeben ein Kilo reines Wachs. Das ist die gesamte Jahresproduktion eines einzigen Bienenvolks. Ein Luxusprodukt durch und durch. Dafür riechen Sie unglaublich gut…
Sojaöl
Kerzen aus Sojaöl spielen eine zunehmend größere Rolle. Zwar bestehen sie aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen, sie werden aber meist aus den USA importiert, was wiederum die Ökobilanz dieser Kerzen verschlechtert. Möglicherweise stammt das Sojaöl aus gentechnisch veränderten Pflanzen.
Rapsöl
Rapsöl ist ein weiterer Kerzenrohstoff und wird von Menschen nachgefragt, die auf heimische oder gar regionale Produkte Wert legen. Allerdings gilt diese Kerzenart noch als teures Nischenprodukt.
Biomasse
Für solche “Bio-Kerzen”, werden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe wie Fette und Öle verwendet, die bei der Lebensmittelproduktion oder in der Gastronomie als Rest anfallen. Daraus resultiert auch Vorteil Nummer zwei: Biomasse-Kerzen sind vergleichsweise günstig.
Tipp: Du erkennst Sie im Handel an der Bezeichnung “Bio-/Öko-Kerze”, meist steht “aus regionaler Biomasse” auf dem Etikett.
DIY-Kerze
Aus gesammelten Kerzenresten zauberst du ganz einfach wunderschöne neue Kerzen. Einfach die Wachsreste in einem alten Topf schmelzen, in einen schönen Behälter gießen, wie ein Glas und ein Stück Garn aus Biobaumwolle als Docht verwenden.
Teelichter
Erdölausstieg und Umweltschutz beginnen schon beim Teelichtkauf. Hier stellt auch die Ummantelung aus Aluminium ein großes Problem für die Umwelt dar. Mittlerweile findest du auch bezahlbare Alternativen die ohne Alu auskommen.
Puh! Gar nicht so einfach bei der Informationsflut die richtige Kerze zu finden. Vielleicht hast du ja auch noch eine Vielzahl an Kerzen in deiner Weihnachtskiste oder in der Kerzenschublade liegen. Oder du fragst mal in deiner Familie nach. Auch wenn sie schon ein wenig abgebrannt sind, werden sie wunderschön auf deinem Adventgesteck leuchten. Also erstmal die Kerzen, die noch da sind aufbrauchen. So schonst du Umwelt und Geldbeutel. Und beim nächsten Einkauf einfach mal ganz genau hinschauen.
Ich wünsche dir eine gemütliche Kerzenzeit.
Alles Liebe, deine Kiki
Admin - 14:16 @ Kikis Blog